HCG ist die Abkürzung für „Humanes Choriongonadotropin“. Dabei handelt es sich um das sogenannte Schwangerschaftshormon. Anhand des HCG-Wertes lässt sich nicht nur erkennen ob eine Frau schwanger ist, der Wert gibt auch einen Hinweis darauf, ob die Schwangerschaft normal verläuft.
Wenn sich die Eizelle nach der Befruchtung in die Gebärmutter eingenistet hat, entsteht eine Keimblase. Ein Teil der Keimblase stellt das Hormon HCG her. Das ist das Signal für den Körper, dass ein Kind und die Plazenta (Mutterkuchen) entstehen. HCG wird in der Folge in der Plazenta gebildet und sorgt dafür, dass im Eierstock der Gelbkörper erhalten bleibt. Dieser wiederum produziert die Hormone Progesteron und Östrogene, welche die Gebärmutterschleimhaut wachsen lassen. So wird durch das Hormon HCG die Schwangerschaft aufrechterhalten. Erst ab etwa der 16. Schwangerschaftswoche ist die Plazenta selbst in der Lage genug Progesteron zu bilden. Die Bedeutung des Gelbkörpers und des HCG nehmen ab.
Die Normwerte für den HCG-Blutwert liegen bei weniger als 10 IE/L, der Urinwert bei weniger als 20 IE/L. Kommt es zu einer Befruchtung einer Eizelle, wird das Schwangerschaftshormon gebildet. Mit Ermittlung des HCG-Wertes kann also festgestellt werden, ob eine Frau schwanger ist. Ca. 8 Tage nach der Befruchtung kann der Arzt HCG im Blut nachweisen. Ist der Wert höher als 10 IE/L ist sie vermutlich schwanger. Ein Schwangerschaftstest, den man in der Apotheke kaufen kann, weist das Hormon im Urin nach, im Urin steigt die HCG-Konzentration aber erst später an. Urin-Schwangerschaftstests gibt es in verschiedener Empfindlichkeit. Je empfindlicher der Test, desto früher kann eine Schwangerschaft nachgewiesen werden. Beachten Sie daher in der Gebrauchsanweisung, ab wann der Test eingesetzt werden kann.
Über den HCG-Wert lässt sich aber nicht nur feststellen, ob eine Frau schwanger ist. Der Wert gibt auch wichtige Hinweise, ob die Schwangerschaft normal verläuft. Daher misst der Arzt den Wert zu Beginn einer Schwangerschaft regelmäßig. Das Hormon HCG erreicht im ersten Drittel der Schwangerschaft sein Maximum und entwickelt sich wie folgt:
Ab der 7. Schwangerschaftswoche (SSW) verdoppelt sich der HCG-Wert etwa alle zwei bis drei Tage.
In der 10. bis 12. SSW (zwischen dem 60. und 90. Tag der Schwangerschaft) erreicht er den Höchstwert.
Danach fällt der HCG-Wert bis zur 20. SSW kontinuierlich ab. Diese bleiben dann bis zur Geburt des Kindes konstant.
Die Werte die dabei erreicht werden unterliegen enormen Spannen. Daher ist nicht eine spezifische Zahl wichtig, sondern den Verlauf im Auge zu behalten.
Ist der HCG-Wert zu niedrig oder steigt er zu langsam an, könnte die SSW falsch berechnet sein oder es liegt eine sogenannte Extrauteringravidität (EUG) vor. Dabei handelt es sich um eine befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter (z. B. Eileiterschwangerschaft). Ein zu niedriger HCG-Wert kann auch ein Hinweis auf eine drohende Früh- oder Fehlgeburt sein.
Ist der HCG-Wert zu hoch könnte es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handeln oder es liegt eine gutartige oder bösartige Erkrankung der Plazenta vor. Ein erhöhter Wert kann auch bei einer Präklampsie (schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck mit erhöhte Eiweißausscheidung) vorkommen oder bei Abweichungen an den Chromosomen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Trisomie 21 (Down-Syndrom).
Erhöhte Werte müssen aber nicht unbedingt mit einer Schwangerschaft in Zusammenhang stehen, auch Tumore oder das familiäre HCG-Syndrom (erhöhte Werte bei allen Familienmitgliedern ohne Erkrankung oder Schwangerschaft) können ein Grund für erhöhte Werte sein.
Bestimmte Antikörper im Blut durch andere Erkrankungen können zu falschen Ergebnissen der Werte führen.
Es gibt also zahlreiche Gründe, warum der HCG-Wert evtl. nicht den Normwerten entspricht. Der Arzt wird in einem solchen Fall, mit Hilfe weiterer Untersuchungen, die Diagnose stellen.
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