Umfassende pharmazeutische Beratung
Über 20 Jahre Erfahrung
Versandkostenfrei ab 19 € oder mit Rezept
Schnelle, zuverlässige Lieferung
minicart

Fructoseintoleranz

Fruchtzucker gibt beispielsweise Trauben, Äpfeln oder Mandarinen ihre natürliche Süße. Wenn der Obstverzehr in gewisser Menge Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Übelkeit hervorruft, kann eine Fruchtzuckerunverträglichkeit vorliegen. Fruktose-Intoleranz kann angeboren sein, sich aber auch erst im Laufe des Lebens entwickeln.

Ursachen der Fructoseintoleranz

 

Die Fruktose-Unverträglichkeit wird üblicherweise durch Aufnahmestörungen im Bereich des Dünndarms verursacht. Diese sogenannte Fruktosemalabsorption lässt den Dünndarm der Patienten Fruchtzucker aus Obst, Säften, Bier, Gemüsearten, Honig und Süßigkeiten nur eingeschränkt oder gar nicht in die Blutbahn abgeben. Der Fruchtzucker wandert in den Dickdarm, wo Bakterien die Substanz unter der Bildung von Gasen zersetzen. Die klassische Fruktose-Unverträglichkeit gilt deshalb als funktionelle Darmstörung. Davon ist die genetische Form der Intoleranz zu unterscheiden, die bereits im Säuglingsalter vorliegt. An der klassischen Fruktose-Unverträglichkeit leiden mit bis zu 25 Prozent der Bevölkerung mehr Menschen als an der seltenen Erb-Form, deren Ursache Mutationen sind.

Verschiedene Symptome bei einzelnen Formen der Fructoseintoleranz

 

Die angeborene Form der Fruktose-Unverträglichkeit führt zu einem erhöhten Fruchtzuckergehalt in einzelnen Zellen des Körpers, der schnell Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. Auf diese Weise können schon kleine Mengen an Fruchtzucker Unterzuckerung und Organschädigungen hervorrufen. Die Gasbildung der Fruktosemalabsorption führt meist erst ab hohen Fruchtzuckermengen zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Krämpfen, Übelkeit, plötzlichem Stuhldrang, weicher Stuhlkonsistenz, hörbaren Darmgeräuschen oder Verstopfung. Die Behandlung beider Formen besteht meist aus fruktosearmen Diäten. Bei der vererbten Form gilt vollständiger Fruktose-Verzicht. Für Patienten mit Fruktose-Unverträglichkeit können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Außerdem stehen zur Linderung von malabsorptionsbedingten Beschwerden Produkte wie Glucose-Isomerase-Kapseln zur Verfügung.
 

Rund 30% der Deutschen vertragen Fruchtzucker (= Fruktose) nicht gut. Im Verdachtsfall kann der Arzt einen Atemtest durchführen.


Wie läuft der Atemtest genau ab?


Der sogenannte H2-Atemtest dauert ca. 2 Stunden. Zur Vorbereitung soll der Patient 12 Stunden davor nicht mehr essen und nicht rauchen. Der Test kann nicht durchgeführt werden, wenn der Patient in den letzten 2 Wochen mit Antibiotika behandelt wurde. Im Labor wird dann zunächst der Nüchternwert (Nullwert)des Patienten ermittelt. Danach erhält der Patient Wasser, das mit einer einer bestimmten Menge Fructose vermischt wurde. Dann muss der Patient für einen Zeitraum von 2 Stunden über eine Gesichtsmaske ausatmen. Die Gesichtsmaske ist mit einem elektrochemischen Sensor verbunden, der alle 15 Minuten den Wasserstoff in der Atemluft misst. Liegt die Menge des Wasserstoffs über einem bestimmten Grenzwert, liegt eine Störung der Fruchtzuckeraufnahme vor.

Fruchtzuckerunverträglichkeit – nicht nur der Bauch leidet!


Die häufigsten Symptome einer Fruchtzuckerunverträglichkeit sind Blähungen und Durchfall, daneben kann es auch zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Aufstoßen und Völlegefühl kommen.
Aber es kommt nicht nur zu Beschwerden im Bauchraum. Auch die Psyche kann betroffen sein. Menschen mit einer gestörten Fruchtzuckeraufnahme haben leider häufiger unter Depressionen. Schuld daran ist oft ein Mangel an Serotonin, einem Botenstoff, der in unserem Zentralen Nervensystem die Stimmung und Nahrungsaufnahme beeinflusst. Serotonin wird aus Trypotophan gebildet, einer Aminosäure, von der Menschen mit Blutzuckerunverträglichkeit nachweisbar zu wenig aufweisen.
Außerdem erhöht eine Fruktoseunverträglichkeit das Risiko für einen Mangel an Folsäure und Zink.

Welche Therapie hilft?

Wird eine Fructoseunverträglichkeit festgestellt, besteht die derzeit einzige wirkungsvolle Therapie in einer Ernährungsumstellung. Zu Anfang sollen Betroffene komplett auf Obst, Fruchtsaft und Süßigkeiten verzichten. Nach einigen Wochen, in denen der Darm sich erholen kann, wird unter Anleitung eines Ernährungsberaters Schritt für Schritt ausgetestet, welche Nahrungsmittel in welcher Menge der jeweilige Patient verträgt. Das kann von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Außerdem gibt es einige Tricks, damit der Darm die Fruktose besser verdaut.

  • Obst nicht allein, sondern als Dessert am Ende einer Mahlzeit essen
  • Obst als Zwischenmahlzeit mit Milchprodukten wie Joghurt kombinieren
  • Reduzieren Sie die Aufnahme von Haushaltszucker, auch er besteht zur Hälft aus Fructose
  • Meiden Sie Süßstoffe, da sie die Fructoseaufnahme im Darm behindern
  • Fructosereiche Obstsorten wie z.B. Äpfel oder Mango immer mit etwas Traubenzucker essen, der Traubenzucker erleichtert die Aufnahme der Fruktose

 

Gibt es Medikamente?


Derzeit gibt es keine Möglichkeit, Fruchtzuckerunverträglichkeit zu heilen. Das rezeptfrei in der Apotheke erhältliche Medikament mit dem Wirkstoff Glucose-Isomerase kann lediglich die Symptome lindern, indem es ähnlich wie Traubenzucker die Aufnahme der Fructose verbessert. Je nach Schweregrad und Situation werden 1 bis 4 Kapseln vor der Mahlzeit eingenommen. Die Tageshöchstdosis von 10 Tabletten darf nicht überschritten werden. Experten empfehlen, das Medikament nur unterstützend anzuwenden und weiterhin auf die Ernährung zu achten.