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Wirkstoffpflaster auf Haut-frontbg-mobile
Anwendungshinweise

Wirkstoffpflaster

(Transdermale therapeutische Systeme, TTS)

Wirkstoffpflaster, auch "Transdermale therapeutische Systeme" (TTS) genannt, sind Pflaster mit einem Wirkstoff, der über die Haut ins Blut gelangt. Sie werden eingesetzt, um den Wirkstoff langsam und gleichmäßig über längere Zeit freizusetzen. Eine korrekte Handhabung ist dabei entscheidend.

Im Folgenden sind die wichtigsten Punkte zum Umgang mit Wirkstoffpflastern zusammengefasst.

Pflasterwechsel

Vorbereitung

Vorher waschen, keine Seife, keine Creme

Vor der Anwendung Hände und die Haut der zu beklebenden Stelle mit klarem Wasser reinigen (Abb. A), dabei **kein Reinigungsmittel **verwenden! Danach gründlich abtrocknen und nicht eincremen. Würde Seife oder Creme usw. unmittelbar vor der Pflasteranwendung aufgetragen, könnte die Aufnahmefähigkeit der Haut dadurch verändert werden, sodass der Wirkstoff nicht wie beabsichtigt aufgenommen wird. Auch die Klebefähigkeit des Pflasters könnte beeinträchtigt werden.

Unterseite des Pflaster nicht berühren, Pflaster nicht beschädigen

Entnehmen Sie das neue Pflaster erst** unmittelbar vor dem Aufkleben** aus seiner Schutzhülle. Achten Sie dabei darauf, die Unterseite des Pflasters nicht zu berühren, da das Pflaster sonst nicht mehr so gut haftet oder Wirkstoff an die Hände gelangen kann (in diesem Fall nach dem Aufkleben Hände gründlich waschen!). Auch ein zu langer Kontakt mit der Luft kann die Haftfähigkeit des Pflasters und somit die Wirkung beeinträchtigen.

Achten Sie beim Öffnen der Verpackung darauf, dass das Wirkstoffpflaster nicht versehentlich beschädigt wird.** Beschädigte Pflaster sollten Sie grundsätzlich nicht verwenden**, da eine konstante Freisetzung des Wirkstoffes nicht gewährleistet werden kann. Es kann sogar zu gefährlichen Überdosierungen kommen.

Sollte das Pflaster nicht fest genug haften, kann es mit haushaltsüblichem Heftpflaster zusätzlich befestigt werden.

Nur auf gesunder Haut und an geeigneter Körperstelle anwenden!

Kleben Sie das Pflaster auf ein flaches, faltenfreies Hautareal. Die Hautpartie sollte außerdem trocken und frei von Fetten und Haaren sein, damit der Wirkstoff konstant freigegeben werden kann. Sie sollten ein Pflaster nicht auf frisch rasierte Haut kleben, da diese gereizt ist. Länge Haare sollten vorher mit einer Schere gekürzt werden.

Die Hautoberfläche sollte intakt sein, also keinerlei Verletzungen aufweisen. Bereits minimale Hautdefekte können sich negativ auswirken.** Tätowierte und vernarbte Hautareale sind ungeeignet**, da hier die Freisetzung der Wirkstoffe beeinflusst werden kann. (Abb. B)

Gut geeignet sind Oberarme, Bauch und Oberschenkel. Beachten Sie bei der Auswahl der Körperstelle aber auch die Packungsbeilage: Hormonpflaster etwa dürfen nicht auf die Brust geklebt werden. (Abb. C)

Nicht zu kurz andrücken

Drücken Sie das Pflaster nach dem Aufkleben** einige Sekunden mit der flachen Hand fest **an, um ein korrektes Aufliegen und dadurch eine konstante Wirkstoff-Freigabe zu gewährleisten. Die Andruckdauer ist vom jeweiligen Präparat abhängig, beachten Sie daher den Beipackzettel.

Vermeiden Sie große Wärme

Wenn Sie ein Wirkstoffpflaster tragen, kann Wärme zu einer gesteigerten Wirkstoffaufnahme und damit zu einer Überdosierung führen:

  • Duschen, Baden und Schwimmen sind erlaubt, so lange die Wassertemperatur nicht über 37°C liegt
  • Verzichten Sie auf Sauna, Sonnenbaden und Solarium und meiden Sie große Hitze
  • Heizkissen, Wärmeflaschen, Wasserbetten usw. nicht mit dem Pflaster in Berührung bringen
  • Starkes Schwitzen vermeiden, bei Fieber besonders auf die Anzeichen einer Überdosierung achten

Membranpflaster (=Depotpflaster, Reservoirpflaster)

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Wirkstoffpflastern: Membranpflaster (=Depotpflaster, Reservoirpflaster) und Matrixpflaster.

Beim Membranpflaster (=Depotpflaster, Reservoirpflaster) wird die Abgabe des Wirkstoffes über eine Kontrollmembran gesteuert. Ist die Membran beschädigt, wird der Arzneistoff schlagartig freigesetzt und es kommt zur gefährlichen Überdosierung. Deshalb dürfen diese Pflaster** nie zerschnitten** werden.

Matrixpflaster haben kein Kontrollsystem. Der Wirkstoff befindet sich in einem soliden Kern direkt auf der Haut und wird langsam und gleichmäßig abgegeben. Die Gefahr einer Überdosierung bei Beschädigung des Pflasters, wie es beim Membranpflaster der Fall ist, besteht nicht. Trotzdem sollten Sie auch Matrixpflaster nur zerschneiden, wenn Sie dies ausdrücklich mit Ihrem Arzt besprochen haben.

Lagerung

Lagerung bei Hitze oder Kälte kann die Wirkung des Pflasters beeinträchtigen., daher sollten Sie Plfaster bei Raumtemperatur lagern. Achten Sie auch darauf, das Wirkstoffpflaster getrennt von Wundpflastern aufzubewahren, damit es nicht zu Verwechslungen kommen kann.

Entsorgung

Wenn Sie das Pflaster entfernen, dann kleben Sie die Klebeflächen aufeinander und entsorgen Sie das Pflaster mit dem Hausmüll. Am besten vorher noch in Papier einwickeln, so wird ein unerwünschter Kontakt mit der Wirkstofffläche vermieden. Denn auch gebrauchte Pflaster enthalten immer noch eine Rest-Wirkstoffmenge. Das kann vor allem für Kinder und Haustiere gefährlich werden.

Pharmazeutische Beratung

Wir sind für Sie da

Bei DocMorris arbeiten mehr als 170 Apothekerinnen und Apotheker sowie weitere pharmazeutische Fachkräfte unter der Leitung von Chefapothekerin Sonja Thüllen.

Unsere fachkundigen Pharmazeuten stehen Ihnen persönlich zur Verfügung und unterstützen Sie gerne.